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Physik-Nobelpreisträger Anton Zeilinger unterstützt Albert Einstein Discovery Center

Österreichischer Quantenphysiker ist vierter Nobelpreisträger unter den Schirmherren des geplanten Erlebniszentrums

Auch wenn sich Albert Einstein zeitlebens nie ganz mit den Implikationen der Quantenmechanik anfreunden konnte, sind seine Theorien auch für Quantenphysiker bis heute prägend. Das trifft auch auf Prof. Dr. Anton Zeilinger, den Physik-Nobelpreisträger von 2022, zu. Aus diesem Grund unterstützt der österreichische Wissenschaftler ab sofort das geplante Albert Einstein Discovery Center in Ulm. „Albert Einstein war ein faszinierender Pionier auf vielen Gebieten. Besonders aufregend ist seine Idee, dass Licht aus Teilchen besteht und dass diese Teilchen miteinander verschränkt sein können. Er nannte das ‚Spukhafte Fernwirkung‘. Das Einstein Center wird dies in anschaulicher Weise für alle darstellen.“, so Zeilinger, der den Nobelpreis vor zwei Jahren gemeinsam mit Alain Aspect und John Clauser für Experimente mit verschränkten Photonen, den Nachweis der Verletzung der Bellschen Ungleichungen und wegweisende Quanteninformationswissenschaft erhielt. Nancy Hecker-Denschlag, die Vorsitzende des Albert Einstein Discovery Center Ulm e.V., betont, wie wichtig diese Unterstützung für das Projekt ist: „Wir freuen uns sehr, dass sich mit Anton Zeilinger bereits der vierte Nobelpreisträger für unser Vorhaben engagiert. Dadurch wird deutlich, dass wir mit dem Discovery Center einen strahlkräftigen Ort für Bildung und wissenschaftliches Erleben schaffen können.“

Anton Zeilinger 2023 (© Jacqueline Godany)

Der 1945 geborene Anton Zeilinger war unter anderem bis 2013 als Professor an der Universität Wien tätig und erlangte bereits vor seinem Nobelpreis durch medienwirksame Experimente zur Quantenteleportation in Innsbruck und Wien Bekanntheit. Darüber hinaus arbeitete er auf dem Gebiet der Anwendungen der Quantenphysik, insbesondere in den neuen Gebieten der Quanteninformation und der Quantenkryptografie. Große Aufmerksamkeit schenkte er zudem den Grundlagen der Quantenphysik und ihren Implikationen für die alltäglichen Erfahrungen. Diese Herangehensweise verbindet ihn mit Albert Einstein, dessen zunächst abstrakt wirkende Theorien, bis heute großen Einfluss auf das Leben aller haben – etwa als Grundlage für Photovoltaikanlagen oder die hoch präzise GPS-Navigation.

Seinen Nobelpreis erhielt Zeilinger 2022 – 101 Jahre nach Albert Einstein – gemeinsam mit dem Franzosen Alain Aspect und dem US-Amerikaner John Clauser. Das Nobelpreiskomitee würdigte damit Experimente mit verschränkten Photonen und allgemein verschränkten Quantenzuständen, wobei unter anderem die sogenannte Quantenteleportation nachgewiesen werden konnte. Diese kann in der Praxis beispielsweise für Quantencomputer genutzt werden, wie sie unter anderem im Ulmer Science Park erforscht werden.

Vor Anton Zeilinger konnte der Verein bereits drei weitere Nobelpreisträger als Schirmherren für das geplante Albert Einstein Discovery Center gewinnen. Die anderen Schirmherren sind:

Prof. Dr. Reinhard Genzel, der 2020 gemeinsam mit der US-amerikanischen Astronomin Andrea Ghez eine Hälfte des Physik-Nobelpreises für die Entdeckung des als Sagittarius A* bekannten, supermassereichen Schwarzen Lochs im Zentrum der Milchstraße erhielt.

Prof. Dr. Wolfgang Ketterle, der 2001 den Nobelpreis für Physik für die Erzeugung der Bose‐Einstein‐Kondensation in verdünnten Gasen erhielt.

Prof. Dr. Bert Sakmann, dem der Medizin-Nobelpreis bereits 1991 für die Entwicklung der „Patch Clamp“-Technik zur Messung von Ladungstransport durch Zellmembranen zugesprochen wurde.